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Leben ohne Auto

  • June
  • 22. Apr. 2016
  • 2 Min. Lesezeit

Das Auto - ein völlig natürlicher Bestandteil des Lebens. Zumindest für die meisten Menschen. Man braucht es halt, wie sollte man auch sonst zur Arbeit pendeln - 60-80km pro Strecke - oder den Einkauf bewältigen. Arztbesuche, Familientreffen, mal eben in die nächste Großstadt. Urlaub an der Côte Azure, in einem Ferienhaus,natürlich Anreise im eigenen Auto.

Ich habe kein Auto. Ich habe nicht einmal den Führerschein. Nicht, dass ich die Prüfung versemmelt hätte, ich bin nie in einer Fahrschule gewesen.

Ja, ich bin Mutter. Verheiratet. Verwalte einen 4-Personen Haushalt. Ohne Auto.

Na und? Mit dem Bus in die Stadt, mit dem Oma-Trolley zum Einkauf, mit dem Fahrrad zu den Ärzten, zu Fuß zum Fitnessstudio. Alles ganz easy.

Auto? Das brauche ich nicht. Nicht hier. Auch nicht heute, obwohl meine Hämorrhoiden Tango tanzen. Ich fahre trotzdem Fahrrad. Auch nicht vorgestern, als mir eine Frau absichtlich ihren Einkaufswagen mehrfach in den Trolley rammte, weil ich angeblich zuviel Platz wegnahm. Man muss Abstriche machen. Aber ich sehe viele Vorteile an meinem Lebensweg. Ich sehe die Natur nicht nur an der Autobahn an mir vorbeirauschen, die gesundheitlich empfohlenen 10.000 Schritte schaffe ich mit links, und wer nur einkauft, was er tragen kann, der hat keinen Überfluss an Lebensmittel, die später verdorben im Müll landen.

Jetzt kommen einige Kritiker, die sagen:“Ja aber June! Wenn man von öffentlichen Verkehrsmitteln abhängig braucht man viel mehr Zeit!” Ich muss aber nicht 15 Minuten lang im Kreis fahren, um einen Parkplatz zu finden. Ich muss auch keine Parkgebühr zahlen. Ich bin nicht von Öffnungszeiten der Parkhäuser abhängig.

Die Erfindung des Automobils - finde ich super. Aber warum haben manche mehr Autos als Kinder? Das Auto steht für Unabhängigkeit - fühlen wir uns wirklich so sehr versklavt, dass wir 2 Autos benötigen? Kaufen wir uns frei? Oder ist es nicht eher so, dass der Kapitalismus uns vorgaukelt, wir brauchen das, um frei zu sein, obwohl es genau das Gegenteil bewirkt?

Ich, ich fühle mich frei.


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